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19.07.2010

Schwandorfer "Nacht der Worte" mit Armin Wolf


Das Gewächshaus der Gärtnerei Moser glich in der Samstagnacht mit dem Vogelgezwitscher im Hintergrund tatsächlich einem Dschungel. Als Markus Baldasty dann begann, einen Auszug aus dem „Dschungelbuch“ zu lesen und der Chor des Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasiums die Hits aus dem gleichnamigen Film anstimmte, war man mitten drin in der Geschichte von Mogly und seinen Freunden.

Foto: Mittelbayerische Zeitung So ähnlich erging es den 200 Besuchern der „Nacht der Worte“ an jedem der 13 Schauplätze. Literatur erleben war das Konzept, das einmal mehr voll aufging. Die Verknüpfung von Ort und Wort machte die Lesungen zu einem eindrucksvollen Erlebnis. Der besondere Reiz bestand in der Auswahl der Schauplätze, die vom Schockraum des Barbara-Krankenhauses über eine Eisküche bis hin zum Stadion reichte. Für einen Nachtspaziergang waren es außergewöhnliche Orte, die manchmal sogar tagsüber für die Öffentlichkeit schwer zugänglich sind.

Die Texte waren ganz unterschiedlicher Art. Einige brachten die Besucher zum Lachen, andere stimmten nachdenklich und ein paar verursachten Gänsehaut. Viele gehörten zu den großen Werken der Weltliteratur. Jeder konnte nach Belieben seine individuelle Reiseroute zusammenstellen. An manchen Stationen setzten die Veranstalter nicht nur auf Ambiente und Literatur, sondern brachten auch kleine Schauspielszenen zur Aufführung. So glänzten im St. Barbara-Krankenhaus Tatjana Leikam und Dominik Lösche mit einem Ausschnitt aus Molières „Der eingebildete Kranke“, und Sabrina Oberndorfer und Bernhard Kramer hatten mit Werken von Karl Valentin die Lacher auf ihrer Seite. Auch Musik war ein beliebtes Mittel, um die jeweilige Atmosphäre zu unterstreichen, zum Beispiel wenn sich der lethargische Protagonist aus Schneiders „Schlafes Bruder“ in seinem Orgelspiel verliert. Gelesen wurde von Schülern des CFG-Gymnasiums, Mitgliedern des Architekturzirkels und Prominenten wie Oberbürgermeister Helmut Hey oder Radiomoderator Armin Wolf. Letzterer las sich aus aktuellem Anlass mit einer Fußballgeschichte in die Herzen seines Publikums.

Dem Architekturzirkel und den Schülern des Carl-Friedrich-Gauß- Gymnasiums gelang eine eindrucksvolle Lesereise durch das nächtliche Schwandorf. Nur mit einem wollten es nicht klappen – dem gemütlichen Spaziergang in einer lauen Sommernacht. Das Wetter hatte den Veranstaltern einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der Regen hielt die Schwandorfer aber nicht davon ab, sich auf die Literaturreise zu begeben. Schließlich gab es auch noch den Shuttlebus, der die Besucher von Ort zu Ort brachte und sogar selbst Teil der Lesereise war. Lena Schindler und Tatjana Leikam trugen im Bus „Per Anhalter durch die Galaxis“ von Douglas Adams vor.



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